Es dürfte nicht von der Hand zu weisen sein, dass eine gewisse Sehnsucht nach der Leichtigkeit des Seins herrscht.
Erfüllung bietet der BMW M4 Competition.
Dabei denken wir gar nicht so sehr an das leidige Hauptthema Corona. Eher an die Familie der Sportwägen und ihre zunehmende Verschiebung in das Segment der SUV´s. Prinzipiell ist nichts einzuwenden, wenn sich Sportwagenhersteller wie BMW im Hochleistungsbereich breiter aufstellen. Heißt mehr Modelle, mehr Vielfalt und mehr Angebot. Wichtig ist dabei die Grenzen der Physik zu beachten, ein X6 M zum Beispiel ist in erster Linie eben ein X6. Und, vielleicht noch wichtiger, seine eigenen Ikonen nicht zu vergessen.
BMW lief da eh nie Gefahr, besser noch, sie haben beschlossen, rund um die Ikone M3 eine kleine Familie zu gründen. Dazu gehören die Competition-Modelle, ein Cabrio, eine Allrad-Variante und der M4. Die Münchner attestieren dabei allen, wir zitieren, ein „Rennsport-Feeling im Alltagsverkehr“. Dem stimmen wir zu, möchten aber anmerken, dass es sich umgekehrt genauso verhält, sprich Alltags-Feeling im Rennsport auch zu den Gepflogenheiten gehört.
Erst recht für den getesteten M4, dem genauso die Eleganz des Coupés inne wohnt. Das ist der eigentliche Witz am M4 Competition. Einerseits eine wunderschöne Ästhetik, angereichert um die Dynamik der M-Spezifikationen an Niere, Motorhaube, Seitenschweller, Heckdiffusor und den schwarzchrom gehaltenen Endrohrpaaren. Andererseits ein 510 PS starker Reihensechszylinder M TwinPower Turbo samt 8-Gang M Steptronic und ein Sammelsurium an technischen Großartigkeiten, direkt oder indirekt damit beschäftigt, seinen Besitzer schneller und besser zu machen.
Der M4 Competition ist ein Hochleistungssportler mit atemberaubendem Potential, welches in seiner Ganzheit nur im Renngehege erfasst werden kann. Von Motor über Lenkung, Fahrwerk und Bremsen ist alles mit dem M-Qualitätssiegel geadelt und auf „scharf“ konfigurierbar. Das bevorzugte Set-up lässt sich auf zwei roten M-Tasten speichern. Der Experimentierfreude sind keine Grenzen gesetzt, alleine die 10-stufig regulierbare Traktionskontrolle oder das M Drive Professional mit seiner Datenauswertung von Rennzeiten samt Driftanalyse und Lap-Timer, sorgt für schlaflose Nächte. Eh nicht alleine, ist alles via App mit der Community teilbar.
In freier Wildbahn schlagen derartige Gadgets weniger durch. 510 PS und 650 Newtonmeter im Bereich von 2.750 bis 5.500 Umdrehungen lassen auch im Komfort-Modus die Freudentränen waagrecht nach hinten spritzen. Für weitere Erinnerungen an die Kanonenkugel, auf welcher man gerade reitet, sorgen unter anderem der orgiastische Sound der Sportabgasanlage, sehr anschmiegsame Sportsitze und Kurvengeschwindigkeiten weit jenseits der Legalität.
Dafür, dass man den BMW im M4 nicht vergisst, sorgt das gewohnt souverän gestaltete und verarbeitete Interieur. Der logischen Bedienung kann auch der Sprint von 0 auf 100 km/h in 3,9 Sekunden nichts anhaben. Ebenso unbeeindruckt zeigen sich Head-up Display und weitere Finessen wie Assistenzsysteme aller Fasson und Goodies bis hin zum optionalen Laserlicht. Der Preis für die Kunst der Stunde liegt bei EUR 105.600,00.
Echt lässig:
Bremsen, Lenkung, Automatik, Antrieb, Auto, usw.
Echt stressig:
Alle Konfigurationen zu probieren.
Echt fett:
Puh. Alles?
Echt jetzt:
Wie unterlegen das Harman Kanon Soundsystem gegen den Sound of 6-Zylinder ist.
Daten des M4 Competition
Motor: 6-Zylinder Bi-Turbobenziner
Leistung: 510 PS
Max. Drehmoment: 650 Nm / 2.750 U.
Testverbrauch: 12,5 Liter
Vmax: 250 km/h
0 auf 100 km/h: 3,9 Sek
Preis ab EUR 105.600,0