Der Plan war, den BMW M3 Competition auf Herz und Nieren zu testen. In echt hat der M3 das Testprotokoll des Fahrberichtes quasi auf den Kopf gestellt.
Wir haben ein Bild vor Augen, wo der BMW in der Redaktionsgarage steht, und an seinem Testbericht arbeitet. Probanden waren die Redakteure, deren Können und Mut der M3 Competition analysiert und bewertet. Dabei vergleicht der BMW diverse Parameter wie Lenken mit dem Gaspedal via M Drift Analyser und stellt Rundenzeiten auf der Rennstrecke gegenüber. Am Ende wird die Performance per M Laptimer ausgewertet und mit der Community via entsprechender App geteilt.
All das gibt es im Wunderland der Software tatsächlich, nennt sich M Drive Professional und zeigt, wie ernst es BMW mit dem M3 Competition ist. Von dem her scheitert die beste Sportlimousine der Welt lediglich am schreiben des Berichtes. Der Rest des Scheiterns geht auf unsere Kappe, in erster Linie in Ermangelung eines abgesperrten Rundkurses. Und weil die Performance des M3 Competition auf öffentlichen Straßen rasch an ihre Grenzen stößt.
510 PS aus einem V6 M TwinPower Turbobenziner, 650 Newtonmeter maximales Drehmoment, 8-Gang M Steptronic und ein herrliches Gebrüll aus der Sportabgasanlage sind ein ständiger Appel an die eigene Zurückhaltung. Verliert man diese, kann es passieren, dass man Überland bei 80 km/h einen Überholvorgang startet und einmal Vollgas später, nun ja, sehr weit weg von den 80 km/h unterwegs ist. Eher in einem Bereich, wo einen nur noch eine Hochschwangere auf der Rückbank vor dem Streifenpyjama und freier Kost und Logis auf Kosten des Staates bewahrt.
An dieser Stelle haben wir bei anderen M Competition festgehalten, dass man sich nach einigen Husarenritten alsbald im Komfortmodus wiederfindet. Sich über den Überschuss an Kraft und Dynamik freut, diesen aber nicht immer wiederkehrend abruft. Beim M3 ist das nicht so. Klar hat auch er die beiden roten M-Tasten, ließe sich auch bei ihm alles von Motor über Fahrwerk, Bremsen und Lenkung in einem „Komfort“-Setup zusammenfassen. In Frage kommt das eher weniger, und wenn überhaupt, dann nur im Zuge einer Langzeitbeziehung.
Der BMW M3 Competition ist nun mal ein Supersportwagen, mit Sicherheit das authentischste aller Competitionmodelle. Dafür sorgt auch die markante Optik mit breit ausgestellten Radhäusern, markantem Heckdiffusor, rahmenloser Niere, Aircurtains, Seitenschweller in Schwarz Hochglanz und die M typischen Endrohrpaare. So schön das auch sein mag, so dient all das noch mehr einer genialen Aerodynamik und einer optimierten Kühlluftströmung.
Fahrdynamisch erledigen Assets wie DSC mit M Dynamic Mode, 10-stufige Traktionskontrolle und adaptives M-Fahrwerk den Rest. Im Interieur regiert bei aller Sportlichkeit immer noch das BMW typische Premiumfeeling und die vorbildliche Bedienung. Digitale Anzeigen, i-Drive Controller und Head-up Display lassen sich auch von der ärgsten Querdynamik nicht beeindrucken. So wie sich Fans von den EUR 103.900,00 Kaufpreis nicht beeindrucken lassen werden. Wieso auch, der BMW M3 Competition ist jeden Euro wert.
Echt lässig:
Vieles. Ja, auch die 480 Liter Kofferraumvolumen.
Echt stressig:
Der Versuch seriös zu bleiben.
Echt fett:
Die reine Lust am Fahren.
Echt jetzt:
Allradler folgt. Kombi folgt.
Daten BMW M3 Competition
Motor: 6-Zylinder Bi-Turbobenziner
Leistung: 510 PS
Max. Drehmoment: 650 Nm / 2.750 U.
Testverbrauch: 12,5 Liter
Vmax: 250 km/h
0 auf 100 km/h: 3,9 Sek
Preis ab EUR 103.900,00
Die passende Sportbekleidung zum
BMW M3 Competition: Martini Sportswear