Kaum ein Jahr ist seit der Markteinführung des BMW iX3 vergangen, schon steht ein Facelift an. Gab es denn akuten Handlungsbedarf?
Das sich die Welt gefühlt immer schneller dreht und etwas, das gestern noch neu war morgen schon wieder alt ist, kennen wir. Auch wissen wir von gelegentlich vorgezogenen Modernisierungen, sei es um der Konkurrenz zuvor zu kommen, um wieder ins Rampenlicht zu finden oder schlicht, weil es gerade gut passt und man nichts Besseres zu tun hat. Keine 18 Monate nach Marktstart ein Update zu lancieren – wie das BMW jetzt beim iX3 macht – ist aber definitiv mal was ganz anderes.
Unweigerlich fragt man sich warum das Ganze, denkt dabei an jene welche, die noch auf den vielleicht vor drei Monaten bestellten Vorgänger warten. Vielleicht ist hier dann auch der richtige Zeitpunkt für eine Entwarnung, denn wirklich was passiert ist letztlich eh nicht. Ein paar neue Lidstriche bei den LED-Signaturen und einige wenige zusätzliche blaue Akzente betreffen das Exterieur. Im Interieur ist ab sofort das BMW Live Cockpit mit 12,3 Zoll großem Instrumentendisplay serienmäßig, eine induktive Ladeschale und die Möglichkeit für over-the-air Updates fanden ebenfalls Einzug.
So gesehen ist es weitaus essentieller, was alles beibehalten wurde. Großzügiges Platzangebot, tolle Variabilität, feine Verarbeitung, logische Bedienung und starker Antriebsstrang blieben unangetastet. Finale Entwarnung für alle Besitzer des Vorgängers an dieser Stelle. Tatsächlich ist am iX3 sein Wesen an sich fast am spannendsten. Optisch klar ein X3, das Interieur klassisch BMW, im Herzen aber ein topmodernes Elektroauto. Er geht hier den selben Weg wie der i4, will der elektrische BMW für jene sein, die das Gewohnte lieben ohne sich dem Neuen zu verschließen.
Unterwegs im iX3 stellt sich dann auch rasch die gewohnte Souveränität und Lässigkeit ein, wie man sie von den Bayern kennt. Das seine Höchstleitung von 286 PS an den einstigen M3 erinnern ist sicher totaler Zufall, dass er nur 6,8 Sekunden für den Sprint von 0 auf 100 km/h benötigt sicher weniger. BMW hat es schon verstanden, denn nicht zwingend zum dynamischen Fahren verleitenden SUV´s quasi Feuer unterm Hintern zu machen. Nichts anderes vollziehen sie auch bei ihren E-Autos, der iX3 bildet hier besonders im Sport-Modus bestimmt keine Ausnahme.
Der Hecktriebler zieht stoisch seine Kreise, lässt sich stets gerne auf ein paar querdynamische Ausritte ein, vergisst dabei aber nie, dass er nicht als Sportwagen auf die Welt gekommen ist. Komfort ist immer da wenn man ihn braucht, passt ja auch besser zum feinem Ledergestühl und den edlen Materialien. Der iDrive Controller navigiert einen perfekt durch alle Bedienungsebenen, die 40:20:40 teilbare Rückbank und ihre in der Neigung verstellbaren Lehnen durch alle Ladeaufgaben.
Apropos. 150 kW an maximaler Ladeleistung verträgt der iX3, die unverändert 80kWh große Batterie soll so in 34 Minuten von 10 auf 80% aufgefüllt werden. Ein respektabler und zugleich notwendiger Wert. Der iX3 nimmt gerne einmal 20 kWh und mehr auf 100 Kilometer, was seine effektive Reichweite von 456 WLTP auf rund 370 echte Kilometer reduziert. Der Preis für den iX3 „Impressive“ liegt bei 75.188,00 EUR, dafür ist der Umfang an Luxusfeatures und Assistenzsystemen echt impressiv.
Echt lässig:
Kann man immer noch seinen aktuellen iX3 finden.
Echt stressig:
Großes sportliches SUV und die Frage der Reichweite.
Echt fett:
Die echt coolen strömungsoptimierten 20-Zoll-Felgen.
Echt jetzt:
Wie wenig iX3 und iX gemeinsam haben.
Daten BMW iX3 Impressive
Motor: 80,0 kWh Lithium-Ionen-Batterie (Brutto)
Leistung: 286 PS
Max. Drehmoment: 400 Nm
Reichweite: ca. 370 km
Vmax: 180 km/h
0 auf 100 km/h: 6,8 Sek
Preis ab 75.188,00