Das Design des neuen BMW X2 lässt keinen kalt, unser mit „Fire Red“-Metallic bemaltes Testmodell ließ es dabei richtig warm ums Herz werden.
Eines muss man BMW ja lassen, Design können sie. Jaja, das ist Ansichtssache und es allen recht getan ist eine Kunst die keiner kann. Es geht hier auch gar nicht um gefallen oder nicht gefallen. Eher um Präsenz. Selbstbewusstsein. Markenidentität. Stellen sie sich gedanklich zwei oder drei dieser neuen rundgelutschten SUV´s aus China neben dem neuen X2 vor, und sie wissen, wovon wir reden.
Neuer X2 also. Technisch basiert er wie sein Vorgänger auf dem X1, optisch will er sich wie sein Vorgänger von ihm distanzieren. Aber dieses Mal ganz offensichtlich mit mehr Schmackes, denn der alte X2 sieht im direkten Vergleich mit dem Neuen ganz schön, nun ja, alt aus. Wundern wird das keinen, SUV-Coupé kann BMW wie sonst keiner, da ist es fast logisch, dass der X2 jetzt auch eines ist.
Das wirklich coole daran: Trotz dynamisch gestreckter Linienführung und flacher Silhouette hat der BMW jetzt mehr Platz. Ein Wunder, dass keines ist, sondern einfach dem Wachstum in allen Richtungen zu verdanken ist. Autobau kann manchmal so einfach sein. Den Rest vom markanten Design übernehmen die weit ausgestellten Radhäuser, die (nicht zu) große Niere und das kraftvolle Heck.
Dahinter verbirgt sich ein 525 bis 1.400 Liter fassender Laderaum, der via 40:20:40 teilbarer Rückbank auch mit Flexibilität überzeugt. Platz genug ist auch für die Passagiere, freilich ist der beste Platz vorne links ist. Ein Ort, wo man die perfekte Verarbeitung und das Premiumflair ungefiltert inhalieren kann, darf und soll. Das Curved Display besticht mit scharfen Bildern und logischer Menüstruktur, den Ersatz des iDrive Controllers durch eine Bedieninsel nehmen wir schmollend zur Kenntnis.
Keinen Grund zum Schmollen liefert das Angebot an Motoren. Der X2 ist so breit wie möglich aufgestellt, und ja, dass bezieht auch zwei Dieselaggregate mit ein. Wir fuhren quasi das genaue Gegenteil, den iX2 30e, seines Zeichens nicht nur Top-Stromer, sondern generell leistungsstärkstes Modell. Zwei Motoren liefern maximal 313 PS und 494 Newtonmeter an beide Achsen, druckvoll und frei von Schlupf stürmt der BMW in 5,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h.
Rekuperiert wird wahlweise in drei Stufen oder adaptiv, wir bevorzugten letztere, weil fehlerfrei agierend. Der Rest ist typische BMW-DNA: Keine Kompromisse bei Agilität und der Freude am Fahren, komfortabel bei Bedarf. Ein regelmäßiger Blick auf die Reichweite sei dabei jedenfalls empfohlen. Der Akku des iX2 ist mit 64,8 kWh von überschaubarer Größe, detto die WLTP-Reichweite von maximal 449 Kilometern.
Um möglichst viel davon in den Alltag zu retten, hat BMW den iX2 mit Features wie ladeoptimierter Routenführung, aktivierbarem Vorwärmen der Batterie für optimiertes Laden und einer „Max Range“ Funktion für erhöhte Reichweite ausgestattet. Geladen wird mit maximal 130 kW. Und bezahlt mit Euros. Genau genommen mit 57.408,00 EUR für den iX2 30e. Finanzielle Reserven für essentielles wie M Sportpakete oder Innovationspaket sollten vorhanden sein.
Echt lässig:
Dass bei den Motoren für jeden etwas dabei ist.
Echt stressig:
Der Versuch den BMW-Spirit in Worte zu fassen. Muss man spüren.
Echt fett:
„Fire Red“-Metallic und schwarze 20“ Felgen.
Echt schade:
Die etwas überschaubare Reichweite.
Daten BMW iX2 xDrive 30e
Motor: 64,8 kWh Batterie (Netto)
Leistung: 313 PS
Max. Drehmoment: 494 Nm
Reichweite: ca. 405 km
Vmax: 180 km/h
0 auf 100 km/h: 5,6 Sek
Preis ab 57.408,00 EUR (exklusive Förderungen)