BMW wird in Sachen Elektromobilität wieder aktiv und zeigt den überarbeiteten i3. Wir haben unserem Naturell entsprechend die Sportvariante i3s getestet.
Der BMW i3 ist schon ein ganz spezieller Fall. Extrovertiert bis an die Schmerzgrenze hob er das Segment der E-Fahrzeuge auf ein neues Level. Von seinem auffälligen Design, über den massiven Carboneinsatz bis hin zu den Schmetterlingstüren, alles war der Prämisse möglichst viel Aufmerksamkeit zu erregen geschuldet. Klassische BMW-Tugenden wie Premium und starker Antrieb wurden dabei aber nicht vergessen.
Jetzt also ist ein Facelift da, mit weiterer Zuspitzung Richtung Sport und Dynamik. Insbesondere die s-Version tut sich hier hervor. Mit eigenständigen Designelementen, schärferen Konturen, gezieltem Einsatz von hochglänzendem Schwarz und exclusiven 20-Zoll Rädern soll sie sich von den zivilen Versionen abgrenzen. Im direkten Vergleich gelingt ihr das recht gut, sonst, na ja, brauchts schon ein sehr geschultes Auge. Ist auch schwierig, weil der i3 als solches nach wie vor und sowieso die Blicke auf sich zieht.
Spannender ist freilich was der BMW i3s an Fahrleistungen offeriert, wie sehr man jene als Stromer überhaupt konsumieren möchte und was die Akkus davon halten. Am Papier schon mal recht viel. 184 PS, 270 Newtonmeter und lächerliche 6,9 Sekunden für den Sprint auf 100 km/h stehen einer 94-Ah Batterie gegenüber. Übersetzt heißt das 280 Kilometer theoretische Reichweite. Theoretisch deshalb, weil BMW schon im Pressetext von bis zu 200 km im Alltagsbetrieb schreibt. Extralob für diese Ehrlichkeit.
Ein Wert, der in der aktuellen Jahreszeit leider auch nicht einzuhalten ist. Noch weniger bei Abruf der angebotenen Fahrleistungen, was ja auch im Sinne des Erfinders ist. Sich einen i3s zu gönnen und sich dann im EcoPro-Modus einen abzusparen weniger. Er hat ja auch ein Sportfahrwerk, eine dynamische Traktionskontrolle, eine optimierte Antischlupfregelung und einen Fahrerlebnisschalter, so what? Also geben wir Vollstrom, rekuperieren uns in enge Spitzkehren hinein, suchen die engste Linie und lassen die Reichweite Reichweite sein.
Wenig überraschend ist der i3s ein extrem agiles Elektroauto, gibt sich kurvengierig, agil und dynamisch. Er steht quasi, wenn man so will, unter Strom. Leider, und da kommen wir zum einzigen Hacken, ist das ganze Trara zeitlich arg begrenzt. Bis zu einer Stunde Gaudi ist drin, dann sollte man sich der Wurzeln des i3 besinnen und eine Ladestation in seine weitere Route einplanen.
Wie gut, dass BMW auch iDrive & Co weiter aufgewertet hat. Eine intelligente Vernetzung, welche hilft den effizientesten Weg zur nächsten Ladestation via Real Time Traffic zu finden, sei hier als Beispiel genannt. Dem hohen technologischen Anspruch gemäß verfügt der neue i3 auch über eine Vielzahl an Assistenten, man darf hier schon von teilautonomen Fahren sprechen. Preis? EUR 54.494,00 für unseren vollausgestatteten Testwagen.
Was er kann:
In einen digital gefundenen Parkplatz selber einparken.
Was er nicht kann:
Winter. Den hasst er.
Extralob gibt es:
Das perfektionierte iDrive Bediensystem.
Ändern würden wir:
Der Preis ist schon heavy.
Daten BMW i3s eDrive 94Ah
Motor: Lithium-Ionen-Hochvoltbatterie 94Ah/33 kWh
Leistung: 184 PS
Max. Drehmoment: 270 Nm bei 0 U/min
Vmax: 160 km/h
0 auf 100 km/h: 6,9 Sek
Preis ab EUR 42.050,00