Der neue 7er definiert den Terminus „Luxuslimousine“ neu. Der Diesel unter seiner Haube läuft dem nicht zuwider. Ganz im Gegenteil.
Bis dato war es ja so: Kam ein neuer 7er auf den Markt, hielt die Autowelt kurz inne. Es gab da einiges zu bestaunen und bewundern, Otto Normalverbraucher konnte sich dabei einen Vorgeschmack holen, was in die nächste Generation seines 1ers oder 3ers einfließen wird. Das war einmal. Heute ist schon jeder Kompaktwagen ein technisches Wunderwerk. Und BMW selber hat ja auch weit mehr als nur dieses eine klassische Aushängeschild. Sprich, der 7er hatte es schon mal einfacher.
Ausgestattet mit einem 31-Zoll Ultra-Wide- Display bis zu 8k Auflösung.
Und? Kratzt ihn das? Nop. Keine Spur. So ist das bei einem historisch verbürgten Statussymbol. Trends prallen an der neu designten Front mit ihrer zweigeteilten Scheinwerfereinheit und an der mit Swarovski Kristallen beleuchteten Niere ab, gleiten an über fünf Metern eleganter Linienführung entlang um am zeitlos designten Heck in die Bedeutungslosigkeit zu verschwinden. Schon jetzt hat uns der 7er gepackt, und da sind wir noch gar nicht via elektrisch öffnender und schließender Türen zugestiegen.
Hier spielt es großes Kino, und das im Wortsinn. Für die hinteren Plätze offeriert BMW einen optionalen Theatre Screen. Wir zitieren: „Mit einem 31-Zoll Ultra-Wide- Display bis zu 8k Auflösung, 5G-Konnektivität und Surround Sound mit integrierten Lautsprechern in den Kopfstützen verwandelt sich der hintere Bereich in eine Kino Privat-Lounge“. Passend dazu werden klimatisierte „Executive Lounge“-Sitze mit Massagefunktion angeboten. Fehlt nur noch die Popcornmaschine.
Imposant, aber nicht ganz so auffällig zeigt sich das Interieur. Für extrovertierte Experimente ist das auch der falsche Platz. Macht nix, Platz ohne Ende, edle Materialien und feinste Verarbeitung erfreuen das Gemüt. Dazu gesellt sich eine multifunktionale Benutzeroberfläche, Dreh-Drückregler, Tasten, Touchscreen sowie Sprach- und Gestensteuerung garantieren Flexibilität und die Bedienung jedweder Vorlieben. Scheint auch zwingend notwendig, angesichts dessen, was der 7er alles an Möglichkeiten offeriert.
Freilich ist vieles in der Extraliste zu finden, und das zum Teil zu stolzen Preisen. Aber wenn schon 7er, denn schon 7er, und wenn er dabei wie ein für sich stehendes Luxuslabel im eigenen Haus wirkt, umso besser. Und falls es wer wissen will: Die Serienausstattung ist eh auch fein, Vier-Zonen-Klima, Luftfederung, Soundsystem und Allradlenkung sind eine gute Ausgangsbasis für eine Erkundung der Optionen.
Apropos erkunden, damit sind wir endlich beim Antrieb. Sechszylinder-Diesel und Mildhybrid E-Motor kumulieren zu 299 PS und 670 Newtonmeter, die wiederum für hervorragende Fahrleistungen und in allen Lebenslagen für Kraft im Überfluss sorgen. Der finale Clou: 6,1 Liter Verbrauch auf 100 Kilometer. Für eine über zwei Tonnen schwere luxusschwangere Limousine mit Allrad ein Fabelwert. Und ein Schlag ins Gesicht für eh schon wissen.
Dass der 7er dabei auch noch ein fahraktives Auto ist versteht sich von selber. Er war schon immer die Luxuslimousine für Selbstfahrer. Falls auch Selbstzahler: Der BMW 740d xDrive startet bei 123.700,00 EUR.
Echt lässig:
Ist ein neuer 7er BMW immer.
Echt stressig:
Was der alles kann, wofür wir aber keinen Platz hatten es zu erwähnen.
Echt fett:
Reichweite jenseits der 1000 Kilometer.
Echt jetzt:
Keine Sorge, es gibt ihn auch als Plug-in und als elektrischen i7.
Daten BMW 740d xDrive
Motor: Sechszylinder Bi-Turbodiesel/Mild-Hybrid
Leistung: 299 PS
Max. Drehmoment: 670 Nm / 1500 U.
Testverbrauch: 6,1 Liter
Vmax: 250 km/h
0 auf 100 km/h: 5,8 Sek
Preis ab EUR 123.700,00