Audi´s Werbeslogan „Vorsprung durch Technik“ wollte sich zuletzt nicht mehr so richtig entfalten. Jetzt aber steht ist der neue Q6 e-tron am Start.
Neue Hairpin-Wicklung bei der Asynchronmaschine an der Vorderachse maximiert Stromführung im Stator der E-Maschine und ermöglicht höhere Windungszahlen. Ja, es war schon einmal leichter, bei der Präsentation eines neuen Audi spannende Features nicht nur zu benennen, sondern auch zu verstehen. Die gute Nachricht: Man muss nicht alles im Q6 e-tron verstehen um ihn zu begehren.
Das zumindest ist unser Fazit nach dem nationalen Media-Drive in und um Salzburg. Ganz nüchtern betrachtet ist der Q6 e-tron ein klassischer Lückenfüller, gemäß der Nomenklatur reiht er sich zwischen Q4 und Q8 ein. „Mittelklasse-Segment“ per Definition, freilich ist der Q6 e-tron weit mehr als das. Wir erlebten fürstliche Platzverhältnisse samt flexibler Rückbank und großem Kofferraum. Auch wurde an zahlreiche Ablagen gedacht, was angesichts dem technischen Overkill banal, dafür aber umso wichtiger klingen mag.
“Neue Hairpin-Wicklung bei der Asynchronmaschine an der Vorderachse maximiert Stromführung im Stator der E-Maschine und ermöglicht höhere Windungszahlen“.
Denn nichts Anderes ist das Interieur, seines Zeichens die neue Designphilosophie „Digital Stage“ präsentierend. Eine digitale Bühne also, und nichts weniger ist sie auch. Das aus zwei Displays bestehende MMI Panoramadisplay macht mächtig Eindruck, wer mag, kann das via optionalem Display für den Beifahrer noch toppen. Da hat das Auge einiges zu tun, zumindest mehr, als man im Rahmen einer Zwei-Stunden-Tour erfahren, erkennen und erlernen kann.
Allerdings erkennt die Sprachsteuerung angeblich mehr als 800 Befehle, relevantes wie Klima und Radio haben wir relativ Tour rasch verinnerlicht. Zumindest rasch genug, um auch noch ein Auge auf die perfekte Verarbeitung und die so edlen wie nachhaltigen Materialien zu werfen. Grundsätzlich aber weht ein kühler technoider Wind durch das Cockpit. Nichts Anderes haben wir von Audi erwartet.
Das gilt so auch für das Exterieur. Keine großen Überraschungen, keine Tabubrüche, sondern kontinuierliche Optimierung des bulligen und dynamischen Looks, versehen mit einer guten Prise an Eleganz. Zugespitzt wird diese Vielseitigkeit bei den neuen OLED-Heckleuchten samt acht digitaler Lichtsignaturen für selbige und die Matrix LED-Scheinwerfer. Zu finsterer Stunde sicher ein Happening.
Eher erhellend ist alles rund um den Antrieb. Auf der neuen Premium Plattform basierend, schlägt der Q6 e-tron Audi-intern ein neues Kapitel auf. 800 Volt-Technik, 270 KW Ladeleistung und Reichweiten bis zu 638 Kilometern lassen Stromerherzen höher schlagen. Via automatischer und verstärkter Rekuperation, Segeln und intelligentem Thermomanagement sollen sich WLTP-Wert und Realität dabei nicht zu weit voneinander entfernen. Was, bei allem technischen Fortschritt, freilich immer noch stark vom Fahrstil abhängig ist.
Und der Leistung, mit welcher der Audi nicht geizt. Von 306 bis zu 489 PS für den SQ6 e-tron reicht die Bandbreite. Schnell, antrittsstark und über alle Zweifel erhaben sind sie alle, eine fahrdynamische Offenbarung eher nur der SQ6. Der startet übrigens bei 94.600,00 EUR, für wen das einem Stromschlag gleich kommt – der heckgetriebene Q6 e-tron perfomance Business legt schon bei 59.990,00 los.