Passt in einen Mini. Konkret in den Mini Countryman, der als ALL4 theoretisch auch den Weihnachtsmann am Nordpol besuchen könnte.
Soweit sind wir dann doch nicht gefahren, weil was tun wenn der etwas korpulente Rentierzüchter gar keine Zeit hat? Oder, schlimmer noch, er nur ein Werbegag ist und doch das Christkind die Geschenke bringt? Fragen auf die wir auch keine Antwort wissen. Was wir aber wissen ist, dass sich das Hotel Puradies im Salzburger Land ganz hervorragend für eine besinnlich-schöne Weihnachtszeit eignet.
Der Mini Countryman war die logische Wahl für unseren kleinen Ausflug. Eine besinnliche Schönheit werden die Meisten zwar nicht in ihm sehen, doch seine ziemlich grandiose Symbiose aus Dynamik und viel Platz machen das locker wett. Noch vor ein paar Jahren hätten wir in einem Mini gerade einmal die Christbaumkugeln transportiert. Anno 2018 liegt gleich der ganze Baum am Dach, die Ski dank Durchreiche im Auto und drei Erwachsene samt Gepäck und Axt haben es auch noch gemütlich.
Ja, Axt, sie haben richtig gelesen. Wir fuhren die Plug-in-Version des Countryman, den SE All4, waren demnach mit einer Systemleistung von 224 PS motorisiert, 8-Gang-automatisiert und allradbetrieben. Die technische Bereitschaft für ein winterliches Abenteuer verlangte nach Vollzug, was mit Unterstützung des Hotels Puradies in ein recht legales Fällen des eigenen Christbaumes mündete. Ein unbedingtes „must do“, weil um Lichtjahre stimmiger als der käufliche Erwerb vor seelenlosen Möbelhäusern. Dass wir dabei im reinen Elektrobetrieb lautlos durch den Wald stromten war das grenzgeniale Tüpfelchen auf dem i.
Zudem entwickelten wir, und das ist neu, eine emotionale Bindung zu unserem Baum. Bei Autos passiert uns das ja öfters, bei einem Mini eigentlich immer. Das verspielt gestaltete Interieur, die perfekte Verarbeitung und das viel zitierte Go-Kart feeling bereiten jedes Mal aufs Neue freudvolle Stunden. Der Countryman macht da keine Ausnahme, wie wohl bei einzelnen Aspekten Abstriche zu machen sind. Ein Go-Kart mit 1,7 Tonnen zum Beispiel wäre ein Widerspruch in sich, ein kurvengeileres SUV wird man aber trotzdem nicht finden. Und über Fahrleistungen muss man bei einer Kombination aus 3-Zylinder Turbobenziner mit 136 PS und 88 Elektropferden sowieso nicht diskutieren.
Keines Falls sollte man sich auch davon irritieren lassen, dass manches im größten Mini aller Zeiten an jugendlichen Leichtsinn erinnert. Oder zumindest danach aussieht. Zum Beispiel die Einfassung rund um das Zentraldisplay, die sich uns als in unterschiedlichen Farben leuchtender Ring mitteilt. Dem gegenüber steht eine hochseriöse Usability, stark i-drive-lastig und perfekt durchdacht. Es ist gerade diese Mischung, die den Reiz ausmacht. Denn dank Mutter BMW hat der Mini Countryman alles an Technik, Infotainment und Assistenten an Bord, was man sich vom Christkind anno 2018 wünschen kann.
Wir waren nach unserem Wochenende jedenfalls wunschlos glücklich. Nein, nicht ganz, denn wir mussten sonntags das höchst empfehlenswerte Hotel Puradies Richtung Heimat verlassen. Und dort angekommen den Mini Countryman SE All4 retournieren. Nur den Baum haben wir uns behalten.
Daten Mini Cooper S E All4 Countryman
Motoren: 3-Zylinder Turbobenziner/E-Antrieb
Hubraum: 1.600 ccm/7,6 kWh
Systemleistung: 224 PS
Max. Drehmoment: 385 Nm
Testverbrauch: 0 – 7 Liter
Vmax: 215 km/h
0 auf 100 km/h: 6,8 Sek.